Der Freiheit entgegen
Coach und Sabbatical-Expertin Lena Hackforth erklärt die Vorzüge einer Auszeit
Eat, Work, Sleep, Repeat: Um aus dem Kreislauf auszubrechen und das persönliche Glück zu finden, entscheiden sich immer mehr Angestellte gegen den Schreibtisch und für die Auszeit. Eine Expertin gibt wertvolle Tipps für ein erfolgreiches Sabbatjahr. Lena:
Das sogenannte „Sabbatical“ erlebt in den letzten Jahren einen Sensationsaufschwung. Umfragen der NEW WORK SE belegen, dass die Auszeit vom Job mittlerweile für mehr als jede fünfte befragte Person in Deutschland vorstellbar wäre. Das Problem: Für viele bleibt es nur beim Traum, weil die Aufklärung und der Mut fehlt, der Festanstellung für einige Zeit den Rücken zu kehren. Coach und Sabbatical-Expertin Lena Hackforth gibt Ihnen 6 wertvolle Tipps und Tricks für die Planung Ihres Sabbatjahrs.
1. Gehen Sie Ihren Ausreden auf den Grund
Die Zeit scheint nicht reif? Wenn ein Sabbatical zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich ist, sollten die Gründe dafür aufgeschrieben und dokumentiert werden. Welche Ängste und Bedenken verstecken sich wirklich dahinter? Was könnte helfen, diese Bedenken zu lösen? Vielleicht hilft ein Gespräch im beruflichen Umfeld, mit der Partnerin oder dem Partner oder auch mit Freunden. Dadurch können sich neue Lösungsmöglichkeiten ergeben, die für Sie selbst nicht greifbar waren.
2. Planen Sie Ihre Finanzen
Eine der größten Sabbatical-Hürden: die fehlende finanzielle Sicherheit. Eine gründliche Prüfung der finanziellen Grundlagen sollte vor Eintritt in das Sabbatjahr in jedem Fall vollzogen werden: Wie viel Geld kann ich für das Sabbatical zur Seite legen und wie viel benötige ich für die erste Zeit nach der Rückkehr? Vielleicht ermöglicht der Arbeitgeber ein „Lebensarbeitszeitkonto“. Wenn nicht, kann nach dieser Methode auch selbst regelmäßig ein gewisser Betrag auf ein privates Sabbatical-Konto überwiesen werden, das extra für diesen Zweck eingerichtet wird.
3. Gestalten Sie Ihre Zeit, wie Sie es wollen
Sie brauchen Ideen, wie Sie Ihr Sabbatjahr gestalten können? Stellen Sie sich die folgenden Fragen. Anhand der Antworten merken Sie direkt, was Sie am nötigsten in Ihrer Auszeit haben:
- Self-Care: Möchte ich gerne mehr Zeit für mich? Strebe ich nach Zeit, um einfach mal zur Ruhe zu kommen? Besteht die Neugierde, Themen wie Meditation, Yoga oder Ayurveda vertieft anzugehen? Wenn ja, wo kann ich dies am besten verwirklichen? Mit welcher Energie würde ich gern das Sabbatical beenden? Und ganz allgemein: Was bringt mein Herz zum Hüpfen?
- Persönliche Vernetzungen: Wen möchte ich gerne besuchen? Mit wem würde ich mehr Zeit verbringen wollen?
- Besondere Orte: Welche Orte stehen schon lange auf der Bucket-Liste? Wo kenne ich Leute, die der erste Anlaufpunkt auf meiner Reise sein können? Möchte ich die Zeit in der Heimat verbringen oder in eine bestimmte Kultur eintauchen?
- Wunsch-Projekte: Welche Projekte wollte ich schon immer machen, für die aber bisher die Zeit fehlte? Gibt es etwas, das ich ohne Druck ausprobieren möchte?
4. Geben Sie sich selbst Entfaltungsraum
Räume der Entfaltung sind wichtig, um die eigenen Potenziale herauszukitzeln und sich selbst zu entdecken und weiterzuentwickeln. Auch wenn man lieber jeden Schritt durchplanen würde – erst durch Freiräume wird sich die Magie des Sabbaticals so richtig entfalten.
5. Lassen Sie Alltagsballast hinter sich
Eines der Dinge, die große Leichtigkeit in ein Sabbatjahr bringen, ist die Vereinfachung des Lebens für diesen Zeitraum. Die zentrale Frage lautet: Was benötige ich wirklich? Vielleicht ist bereits der Gedanke nützlich, das Handy für eine Weile auszuschalten.
6. Machen Sie einfach mal
Die monatelange Vorfreude beschert so viel Glückshormone und Leichtigkeit, dass es sich allein dafür schon lohnt. Egal, wie die Auszeit auch individuell gestaltet wird – ein Sabbatical ist in jedem Fall unendlich wertvoll.